--- Logbucheintrag 21. Jul 3301
Ich habe heute einen alten Mann auf seinen Heimatplaneten gebracht. Nun ja, zumindest so halbwegs. Er hatte die meiste Zeit seines Lebens auf einem kaum bewohnbaren Felsen gelebt, einem Planeten namens Rexer. Alle seine nächsten Angehörigen waren schon tot, Opfer der grossen Flechtenkrankheit, nur eine Cousine 2. Grades war geblieben, die mir erzählte sein Name war Ingrim. Ingrim Pillow. Und er hätte einst eine Frau und zwei kleine Jungen gehabt mit denen er auf dem Habitatring C24-07 Alpha lebte, der heute New Heaven Sky heißt. Eines Tages muss er wohl beschlossen haben, dass es mehr gibt im Universum als eine Frau, zwei Kinder und ein schlecht bezahlter Job als Wartungsarbeiter. Er ging weg und tauchte erst Jahre später wieder auf, eben auf dem Planeten Rexer, wo er sich nun Jesus Storm nannte und einen kleinen inzestuösen Sektenkreis betrieb in dem er seine eigens gezeugten Kinder heiratete. So hatte er in ein paar Jahrzehnten ein kleines Dorf mit degenerierten Frauen bevölkert und sich zum Gottkönig über zwei schäbige Gemeinschaftshäuser gemacht. Männer gab es keine, sie wurden bei der Geburt aussortiert. Ein, zweimal hatte ich einen Jungen mitgenommen. Säuglinge. Und sie bis zur nächsten Station gebracht, wo die Social Care Group oder der Widow and Orphan Trust sich um sie kümmern konnten. Bis gestern. Gestern gedachte Jesus Storm, früher mal Ingrim Pillow, mit zarten 98 Jahren seine 13 jährige Tochter Sylph zu heiraten. Ein hübsches junges Mädchen und ganz im Gegenteil zu ihren meist etwas langsamen bis offensichtlich vollkommen verblödeten Schwestern, äußerst flink im Kopf. Sie war nicht die Erste, welche die erniedrigende Hochzeitsprozedur und die dramatisch religiös unterfütterten, traditionellen Rituale über sich ergehen lassen musste und es ertrug. Sie war allerdings in der Tat das erste von Ingrims vielen Kindern, die beim schneiden des traditionellen Junk-Brotes das Messer zuerst dazu nutzte es in den Oberkörper ihres frisch angetrauten Ehemannes zu stechen. Dreizehn Mal, für jedes ihrer verdammten Jahre, ich habe nachgezählt. Eine große Aufregung gab es nicht. Die Frauen baten mich nur nach einem Carrier zu schicken um sie von dem öden Felsklumpen herunterzuholen der so lange ihre Heimat war. Ich kam der Bitte nach, und schoss den Körper des Mannes wenig später in die Eintrittsbahn eines Planeten der Rexer sehr ähnlich war. Natürlich war das wohl kaum seine Heimat, es sei denn er wäre in seiner Jugend ein fünfzehn Zentimeter großes, kaltblütiges Insektenalien gewesen, das meines Wissens als einzige Art jenen Planeten bewohnt und ausschließlich sich selbst frisst. Aber ich glaube es war das Beste was er zu bekommen hoffen konnte.
Logbucheintrag Ende ---
Ich habe heute einen alten Mann auf seinen Heimatplaneten gebracht. Nun ja, zumindest so halbwegs. Er hatte die meiste Zeit seines Lebens auf einem kaum bewohnbaren Felsen gelebt, einem Planeten namens Rexer. Alle seine nächsten Angehörigen waren schon tot, Opfer der grossen Flechtenkrankheit, nur eine Cousine 2. Grades war geblieben, die mir erzählte sein Name war Ingrim. Ingrim Pillow. Und er hätte einst eine Frau und zwei kleine Jungen gehabt mit denen er auf dem Habitatring C24-07 Alpha lebte, der heute New Heaven Sky heißt. Eines Tages muss er wohl beschlossen haben, dass es mehr gibt im Universum als eine Frau, zwei Kinder und ein schlecht bezahlter Job als Wartungsarbeiter. Er ging weg und tauchte erst Jahre später wieder auf, eben auf dem Planeten Rexer, wo er sich nun Jesus Storm nannte und einen kleinen inzestuösen Sektenkreis betrieb in dem er seine eigens gezeugten Kinder heiratete. So hatte er in ein paar Jahrzehnten ein kleines Dorf mit degenerierten Frauen bevölkert und sich zum Gottkönig über zwei schäbige Gemeinschaftshäuser gemacht. Männer gab es keine, sie wurden bei der Geburt aussortiert. Ein, zweimal hatte ich einen Jungen mitgenommen. Säuglinge. Und sie bis zur nächsten Station gebracht, wo die Social Care Group oder der Widow and Orphan Trust sich um sie kümmern konnten. Bis gestern. Gestern gedachte Jesus Storm, früher mal Ingrim Pillow, mit zarten 98 Jahren seine 13 jährige Tochter Sylph zu heiraten. Ein hübsches junges Mädchen und ganz im Gegenteil zu ihren meist etwas langsamen bis offensichtlich vollkommen verblödeten Schwestern, äußerst flink im Kopf. Sie war nicht die Erste, welche die erniedrigende Hochzeitsprozedur und die dramatisch religiös unterfütterten, traditionellen Rituale über sich ergehen lassen musste und es ertrug. Sie war allerdings in der Tat das erste von Ingrims vielen Kindern, die beim schneiden des traditionellen Junk-Brotes das Messer zuerst dazu nutzte es in den Oberkörper ihres frisch angetrauten Ehemannes zu stechen. Dreizehn Mal, für jedes ihrer verdammten Jahre, ich habe nachgezählt. Eine große Aufregung gab es nicht. Die Frauen baten mich nur nach einem Carrier zu schicken um sie von dem öden Felsklumpen herunterzuholen der so lange ihre Heimat war. Ich kam der Bitte nach, und schoss den Körper des Mannes wenig später in die Eintrittsbahn eines Planeten der Rexer sehr ähnlich war. Natürlich war das wohl kaum seine Heimat, es sei denn er wäre in seiner Jugend ein fünfzehn Zentimeter großes, kaltblütiges Insektenalien gewesen, das meines Wissens als einzige Art jenen Planeten bewohnt und ausschließlich sich selbst frisst. Aber ich glaube es war das Beste was er zu bekommen hoffen konnte.
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